SIBO und Leber – Ein unterschätztes Dreamteam oder Albtraum?
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SIBO und Leber – ein unterschätztes Team?
Du kämpfst schon lange mit Blähungen, Bauchschmerzen oder Verdauungsproblemen. Du hast Antibiotika oder Phytobiotika geschluckt, jede Diät ausprobiert und trotzdem kommen Blähungen, Krämpfe und Brain Fog zurück. Studien zeigen: 45 % der SIBO-Patienten erlegen einen Rückfall binnen neun Monaten. Doch warum?
SIBO ist nie nur ein Darmproblem. Die wichtigen und nicht genügend beachteten Mitspieler sind eine
- Leberüberlastung – die gestresste Leber kann Toxine nicht abbauen, die den Darm reizen
- Schilddrüsenunterfunktion – sie verlangsamt die Darmmotilität
- SIFO – pilzbedingte Dünndarmfehlbesiedlung
Wenn trotz SIBO-Therapie oft keine Besserung eintritt, dann vergiss deine Leber nicht. Sie ist das stille Kraftwerk. Gib ihr, was sie braucht: Schutz, Unterstützung und Entlastung.
Warum die Leber bei SIBO so wichtig ist
Die Leber ist nicht nur das Entgiftungsorgan, sondern auch ein echter Teamplayer im Zusammenspiel mit deinem Darm. Alles, was du isst, trinkst oder aufnimmst, gelangt über die Pfortader direkt in die Leber – einschließlich Nährstoffe, aber auch Bakterienbestandteile und Giftstoffe aus dem Darm. Normalerweise filtert die Leber diese Stoffe zuverlässig heraus.

Pfortaderkreislauf
Der venöse Rückfluss aus dem Darm erfolgt über ein spezielles Gefäßsystem, das als Pfortaderkreislauf (Pfortader) bezeichnet wird. Dieses System sammelt das venöse Blut aus Magen, Darm und Milz und leitet es zur Leber, wo es gefiltert und entgiftet wird.
Wie SIBO die Leber belastet – und umgekehrt
Bei SIBO ist oft die Darmbarriere gestört. Das bedeutet: Es gelangen viel mehr bakterielle Bestandteile und Stoffwechselprodukte in die Leber, als sie bewältigen kann. Eine gestörte Leber kann wiederum die Darmgesundheit negativ beeinflussen. Ein Teufelskreis entsteht.
1. Bakterielle Toxine fluten die Leber
Der Darm hat eine Barrierefunktion, die verhindert, dass schädliche Stoffe wie Bakterienbestandteile (Lipopolysaccharide) oder andere Toxine in den Blutkreislauf gelangen. Bei einer durchlässigen Darmwand (Leaky gut), gelangen toxische Bestandteile und Stoffwechselprodukte der Fehlbesiedlung von Bakterien in die Dünndarmschleimhaut. Die Leberzellen und Immunzellen reagieren mit Entzündungsbotenstoffen, was oxidativen Stress und Gewebeschäden auslöst.
2. Gallensäure-Chaos
Die Leber spielt eine wichtige Rolle bei der Produktion und Verarbeitung von Gallensäuren. Sie helfen, die Toxine zu lösen und so ihre Ausscheidung zu erleichtern. Ist die Leber überlastet gibt es möglicherweise Einschränkungen. Wenn die Leber nicht ausreichend Gallensäuren produziert oder die Gallenflüssigkeit nicht richtig abfließt, kann dies zu Gallensäureverlustsyndrom führen.
Hat die Gallensäure normalerweise ihre Aufgabe im Dünndarm erfüllt, wird sie zum größten Teil (ca. 95%) im hinteren Dünndarm wieder aufgenommen. Kann sie dort nicht ausreichend aufgenommen werden, gelangt sie in den Dickdarm, reizt die Darmschleimhaut und es kann zu Durchfällen kommen.
3. Fettleber
Es gibt Hinweise darauf, dass eine Dünndarmfehlbesiedlung (SIBO) eine Rolle bei der Entwicklung einer Fettleber (nicht-alkoholische Fettlebererkrankung, NAFLD) spielen kann. SIBO kann die Nährstoffaufnahme stören, insbesondere die von Fetten, und so zu einer erhöhten Fettansammlung in der Leber beitragen.
4. Stoffwechselcrash
- Vitamin-Mangel: SIBO-Bakterien verbrauchen Vitamin B12 und stören die Aufnahme fettlöslicher Vitamine (A, D, E, und K)
- Hormonstörungen: Die Leber baut Östrogene ab. Bei Überlastung der Leber kann es zu Östrogendominanz und Zyklusstörungen kommen.
- Insulinresistenz: Bakterielle Toxine fördern Insulinunempfindlichkeit, was die Fetteinlagerung in die Leber beschleunigt.
Wie deine Leber mit dir spricht
Klaglos und geduldig verrichtet deine Leber ihre Aufgaben. Und leidet. Stumm. Oft jahrelang unbemerkt. Sie tut nicht weh und häufig sind die Blutwerte noch lange unauffällig. Dennoch gibt es wichtige Signale, die auf eine Schwäche des Leber-Gallesystems hinweisen können, häufig aber nicht mit diesen in Zusammenhang gebracht werden:
- Rasche Ermüdung und Antriebslosigkeit
- Schlafstörungen – häufig erwachen zwischen 1-3 Uhr nachts
- Druckempfindlichkeit im rechten Oberbauch
- Völlegefühl sowie aufgeblähter Bauch
- Unverträglichkeit von Fett oder Alkohol
Was deiner Leber bei SIBO hilft
Iss bitter!
Artischoke, Chicoreé, Radicchio und Löwenzahn bringen Bitterstoffe auf den Teller – das liebt deine Leber. Sie regen die Gallenproduktion an und helfen beim Entgiften.
Pflanzen
Löwenzahn und Artischocke können die Leberzellen schützen und die Regeneration fördern. Mariendistel: Das enthaltene Silymarin schützt die Leberzellen, wirkt entzündungshemmend und unterstützt die Regeneration. Kurkuma: Das gelbe Gewürz enthält Curcumin, das antioxidativ wirkt und die Leber vor Giftstoffen schützt.
Entzündungshemmende Maßnahmen:
Omega-3-Fettsäuren und ausreichend Schlaf.
Bindemittel:
Aktivkohle oder Zeolith können unterstützen, Giftstoffe und abgestorbene Bakterien zu binden und auszuleiten.
Stressmanagement:
Stress belastet sowohl Darm als auch Leber. Vagusnerv-Training, Yoga, Meditation oder Spaziergänge helfen, das Nervensystem zu beruhigen.
Mach Mahlzeitenpausen: Drei Mahlzeiten am Tag, dazwischen mindestens fünf Stunden Pause – so kann die Leber durchatmen und regenerieren.
Finger weg von Alkohol und Nikotin:
Schon kleine Mengen setzen deiner Leber zu. Gönn ihr regelmäßig alkoholfreie Tage – am besten gar keinen Alkohol trinken.
Leberwickel:
Ein warmes, feuchtes Handtuch auf den rechten Oberbauch, Wärmflasche drauf, 20 Minuten entspannen – das regt die Durchblutung an und tut einfach gut.
Fazit: Bei SIBO immer auch an die Leber denken – vielleicht ist sie dein geheimer Gamechanger für deinen Darm!
Du und deine Leber – seid ihr ein Dreamteam? Hast du deine Leber schon mal in den Fokus gerückt? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren. Wenn dir mein Blogartikel gefallen hat, teile ihn gerne mit Freunden.
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Disclaimer: Die Inhalte dieses Blogartikels dienen ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzen keinesfalls eine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung durch einen Arzt oder Heilpraktiker. Bei gesundheitlichen Beschwerden, Verdacht auf SIBO, Lebererkrankungen oder anderen medizinischen Problemen solltest du immer einen qualifizierten Facharzt aufsuchen. Die vorgestellten naturheilkundlichen und wissenschaftlichen Empfehlen sind sorgfältig recherchiert, ersetzen aber nicht die individuelle Beratung und Therapie durch einen Experten. Die Umsetzung der Tipps erfolgt auf eigenen Verantwortung
Lebererkrankungen oder anderen medizinischen Problemen solltest du immer einen qualifizierten Facharzt aufsuchen. Die vorgestellten naturheilkundlichen und wissenschaftlichen Empfehlungen sind sorgfältig recherchiert, ersetzen aber nicht die individuelle Beratung und Therapie durch einen Experten. Die Umsetzung der Tipps erfolgt auf eigene Verantwortung.
Quellen:
8 reasons you don’t feel any better after SIBO treatment
Die 10 wichtigsten Gründe, warum die SIBO-Behandlung scheitert – Electric Vitality –
Ernährungsberater und Heilpraktiker
SIBO_small_intestinal_bacterial_overgrowth.pdf
Bild: Dorling Kindersley/Alamy Stock Foto
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