Nahrungsmittel-Intoleranzen

„Du, das tut mir jetzt wirklich leid, aber wenn da Milch drin ist, kann ich das nicht essen!“ Kennen Sie diesen Satz aus Ihrem Freundeskreis oder von sich selbst? Nahrungsmittelunverträglichkeiten (Nahrungsmittelintoleranzen) greifen immer mehr um sich. In den Supermärkten finden sich regalweise laktosefreie Produkte, auch in immer mehr Restaurants wird auf glutenfrei gesetzt. Aber was ist wirklich eine Unverträglichkeit und wie äußert sie sich?

Symptome, die auch eine Nahrungsmittelintoleranz hindeuten

Beschwerden, die auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit zurückzuführen sind, müssen nicht unbedingt sofort nach dem Essen auftreten. Bei einigen Intoleranzen kann es bis zu 24 Stunden dauern, bis Sie Symptome verspüren. Das kann die Diagnose zu einer echten Detektivarbeit machen. Typische Beschwerden betreffen den Verdauungstrakt wie Bauchschmerzen, Blähungen, Krämpfe oder Durchfall. Ebenso sind Müdigkeit, Kopfschmerzen, Herzrasen oder Hautjucken mögliche Anzeichen einer Unverträglichkeit.

Nahrungsmittelunverträglichkeit/-intoleranz und Nahrungsmittelallergie – was sind die Unterschiede?

Bei einer Nahrungsmittelintoleranz (NMI) ist Ihr Körper nicht in der Lage, bestimmte Bestandteile der Nahrung zu verdauen oder zu verwerten, weil ihm beispielsweise ein notwendiges Enzym fehlt oder einfach zu viel einer Substanz zugeführt wurde.

Bei einer echten Allergie hingegen handelt es sich um eine Abwehrreaktion des Körpers mit verstärkter Antikörperbildung und weiteren allergischen Reaktionen. Die Pollenallergie (Heuschnupfen) kennt jeder, aber natürlich gibt es auch Nahrungsmittelallergien. Diese treten eher selten auf, bei Erwachsenen handelt es sich meist um Kreuzallergien mit einer Pollenallergie. So werden beispielsweise keine Nüsse vertragen, wenn schon eine Birkenallergie vorhanden ist.

Laktoseintoleranz

Bei einer Laktoseintoleranz fehlt Ihrem Körper das Enzym Laktase, das die Laktose (Bestandteil der Milch) aufspaltet. Nach dem Genuss von Milch und Milchprodukten kann es zu Blähungen, Durchfall oder Müdigkeit kommen.

Histaminunverträglichkeit

Bei einer Histaminunverträglichkeit treten nach dem Verzehr von histaminreichen Nahrungsmitteln wie Hartkäse, geräuchertem Fleisch, Sauerkraut, Essig, alkoholischen Getränken oder schwarzem Tee Beschwerden im Verdauungstrakt oder anfallsartige Hautrötungen im Gesicht auf. Ein Enzym, das für den Abbau des Histamins zuständig ist, ist nicht im ausreichenden Maß vorhanden.

Fruktoseintoleranz

Fruktose (Fruchtzucker) kommt nicht nur in Obst vor, sondern ist auch ein Bestandteil des Haushaltszuckers. Wenn also Obst, Gemüse und süße Speisen Beschwerden wie Übelkeit, Blähungen und Durchfall verursachen, kann das an einer Fruktoseintoleranz liegen. Dabei fehlt ein Protein, das für den Transport von Fructose im Darm zuständig ist.

Sorbitintoleranz

Sorbit ist ein Zuckeraustauschstoff (E420), der in vielen industriell verarbeiteten Lebensmitteln enthalten ist. Bei einer Fruktoseintoleranz sollten Sie Sorbit meiden, weil es die Symptome verstärken kann.

Zöliakie, Glutenintoleranz oder Glutensensitivität?

Diese Begriffe sorgen immer wieder für Verwirrung – bezeichnen sie dasselbe oder sind das unterschiedliche Dinge? Und was ist Gluten eigentlich wirklich?

Gluten ist ein Klebereiweiß, das in vielen Getreidesorten vorkommt, vor allem in Weizen oder Roggen.

Die Zöliakie ist im medizinischen Sinne keine Unverträglichkeit, sondern eine Autoimmunkrankheit, bei der sich durch den Kontakt mit Gluten Antikörper bilden. Diese Antikörper zerstören die Darmschleimhaut und es kann in weiterer Folge zu Mangelerscheinungen kommen.

Bei einer Glutenintoleranz und Glutensensitivität macht der Verzehr von Gluten auch Schwierigkeiten, es liegt aber keine Autoimmunerkrankung wie bei der Zölikakie vor. Die Symptome sind meist milder ausgeprägt.

Davon ist noch die sehr seltene Weizenallergie zu unterscheiden, bei der im Rahmen einer allergischen Reaktion Antikörper gebildet werden.

Wie kann ich Sie unterstützen?

Im Rahmen der Anamnese erfasse ich all Ihre Beschwerden und eventuelle Vorerkrankungen und veranlasse, wenn notwendig, eine Stuhl- und Blutanalyse. Ein Ernährungstagebuch kann sehr hilfreich sein, um mögliche Unverträglichkeiten aufzuspüren. Das Ziel meiner naturheilkundlichen Behandlung ist es, die Unverträglichkeiten soweit wie möglich zu reduzieren, sodass Sie ein weitgehend beschwerdefreies Leben führen können. Dabei habe ich in meiner Praxis mit einer Darmsanierung und einer ausführlichen Ernährungsberatung gute Erfahrungen machen dürfen. Gemeinsam erarbeiten wir eine individuell für Sie und Ihre Lebensumstände stimmige Therapie.

Sind Sie unsicher, ob Ihre Beschwerden durch eine Nahrungsmittelunverträglichkeit ausgelöst sein könnten? Gerne berate ich Sie in einem persönlichen Gespräch.