Reizdarm
Leiden auch Sie häufiger unter verschiedenen Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Durchfall, Verstopfung oder Bauchschmerzen? Sie waren damit schon beim Arzt, der jedoch keine organische Ursache für Ihre Beschwerden gefunden hat? Das kann auf einen Reizdarm hindeuten. Damit sind Sie nicht alleine, 15 Millionen Menschen in Deutschland geht es wie Ihnen.
Was versteht man unter einem Reizdarm?
Ein Reizdarm ist eine Funktionsstörung des Darms ohne eine feststellbare körperliche Ursache. Warum Sie an einem Reizdarm erkranken, ist nicht abschließend erforscht. Studien besagen, dass Infektionen, eine ungünstige Zusammensetzung der Darmflora (Dysbiose), Stress, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder auch Medikamente eine Rolle spielen können. Frauen leiden übrigens deutlich häufiger an einem Reizdarm als Männer.
Welche Beschwerden weisen auf einen Reizdarm hin?
Typischerweise treten die Beschwerden morgens nach dem Aufstehen und im Tagesverlauf auf und verschwinden nachts in Ruhe. Charakteristisch sind Bauchschmerzen, die mit Verstopfung, Durchfall, Völlegefühl und Blähungen einhergehen. Für viele Betroffene ist auffallend, dass die Bauchschmerzen in Zusammenhang mit dem Stuhlgang stehen. Ebenso quälend kann das Gefühl einer unvollständigen Stuhlentleerung sein. Neu auftretende Nahrungsmittelunverträglichkeiten können ebenfalls auf einen Reizdarm hinweisen. Üblicherweise zeigt sich ein schubweiser Verlauf mit beschwerdefreien Phasen. Für die Diagnose „Reizdarm“ ist wesentlich, dass die Beschwerden länger als 3 Monate anhalten. Stress oder psychischer Druck verschlimmert die Symptome.
Müdigkeit, Erschöpfung und Kopfschmerzen sowie Unruhe- und Angstzustände können aufgrund der wechselseitigen Beeinflussung von Darm und Hirn über die Darm-Hirn-Achse entstehen.
Die Darm-Hirn-Achse – warum der Reizdarm keine psychische Erkrankung ist
Viele meiner Patienten, die mit einem Reizdarmsyndrom zu mir kommen, berichten mir, dass sie sich von ihrer Umwelt und von Ärzten nicht ernst genommen fühlen. Dennoch sind Ihre Beschwerden vorhanden und beeinträchtigen Ihr Leben. Ein Erklärungsansatz ist die Wechselwirkung zwischen Darm und Psyche. Die Darmflora, das Nervensystem im Darm und das Hirn beeinflussen sich gegenseitig. Diese Verbindung, die über bestimmte Botenstoffe und das autonome Nervensystem funktioniert, nennt man Mikrobiom-Darm-Hirn-Achse. Einige Studien weisen darauf hin, dass bei Reizdarmpatienten das Darmnervensystem und das autonome Nervensystem überaktiv sind. So lässt sich auch erklären, dass ein Reizdarmsyndrom sehr oft mit Depressionen, Stress und Angststörungen einhergeht. Ebenso ist dann verständlich, dass Stress die Beschwerden verschlimmern kann und bei einer Erholungsphase wie im Urlaub auch das Verdauungssystem entspannen kann.
Ist jeder Bauchschmerz gleich ein Reizdarm?
Selbstverständlich nicht, sehr oft werden Bauchschmerzen von zu scharfen oder zu fetten Speisen ausgelöst. Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten und –intoleranzen können zu ähnlichen Symptomen führen.
Diagnosestellung
Ein Reizdarm ist eine Ausschlussdiagnose, das bedeutet, dass erst alle anderen Ursachen für Ihre Beschwerden wie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen ausgeschlossen werden müssen. Tests auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz, Zöliakie oder Fructoseintoleranz sind ebenfalls wichtige diagnostische Methoden in meiner Praxis. Ein Ernährungstagebuch, in dem Sie Ihre Ernährung, Ihre Beschwerden und auch andere Faktoren wie Stress, Ärger und Infekte festhalten, kann eine wichtige Hilfe sein.
Die Behandlungsansätze in meiner Praxis
Ich möchte die Ursache Ihrer Beschwerden herausfinden und nicht nur Ihre Symptome behandeln. Dafür sind eine ausführliche Anamnese und eventuell erforderliche Labordiagnostiken die Basis. Ich habe bei der Behandlung eines Reizdarms in meiner Praxis sehr gute Erfahrungen mit einer Darmsanierung, einer begleitenden Ernährungsberatung und der mentalen Unterstützung zum Stressmanagement gemacht.
Haben Sie noch Fragen zum Reizdarm oder möchten Sie einen Termin in meiner Praxis vereinbaren? Sprechen Sie mich einfach an, ich bin gerne für Sie da.