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Myrrhe – Die Arzneipflanze des Jahres 2021

Weihrauchgefäß

Myrrhe und Weihrauch – Alte Heilpflanze neu entdeckt

Vielleicht verbindest du sie mit Weihnachten oder fernen Ländern. Myrrhe gehört zu den ältesten Heilpflanzen der Welt. Schon vor übe 3000 Jahren wurde sie als Medizin und bei religiösen Festen genutzt.  und kostbarem Wohlgeruch?

Was ist Myrrhe und wie wird sie gewonnen?

Myrrhe ist ein Baumharz. Der Myrrhe-Baum (Commipora myrrha) wächst in heißen, trockenen Ländern wie Somalia, Äthiopien oder dem Jemen. Um das Harz zu gewinnen, ritzen Arbeiter die Rinde des Baumes vorsichtig ein. Der austretende Milchsaft trocknet an der Luft zu festen, braungelben bis schwarzen Harztropfen, die von Hand gesammelt werden. Auch Weihrauch wird so gewonnen, allerdings von anderen Bäumen.

Unterschiede zwischen Myrrhe und Weihrauch

  • Weihrauch gewinnt man vom Boswellia-Baum, der etwas höher wachsen kann.
  • Myrrhe stammt vom Commiphora-Baum, der selten größer als drei Meter wird.

Beide Pflanzen gehören zur Familie der Balsambaumgewächse, unterscheiden sich aber im Duft:

  • Myrrhe riecht warm, erdig und leicht bitter
  • Weihrauch hat einen süßlich-würzigen Geruch.

Wofür werden Myrrhe und Weihrauch verwendet?

Myrrhe und Weihrauch wird als Räucherwerk eingesetzt. Die Düfte sollen eine angenehme Atmosphäre schaffen und beim Meditieren helfen. Wichtiger sind aber die medizinischen Wirkungen.

Laut neuesten wissenschaftlichen Studien helfen Myrrhe und Weihrauch besonders bei:

  • Magen-Darm-Beschwerden wie Reizdarm oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa und Morbus Crohn).
  • Gelenkschmerzen etwa bei Rheuma oder Arthritis.
  • Hautproblemen wie Suppenflechte (‚Psoriasis) oder Neurodermitis

Wie wirken Myrrhe und Weihrauch genau?

Myrrhe – Wie wirkt sie im Körper?

Myrrhe enthält verschiedene Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Harze, Bitterstoffe und Gerbstoffe. Die wichtigsten Effekte auf den menschlichen Körper sind:

  • Entzündungshemmend: Myrrhe hemmt die Bildung von entzündungsfördernden Stoffen wie Prostaglandinen und Zytokinen. Das hilft besonders bei chronisch-entzündlichen Erkranken, wie Colitis ulcerosa oder Reizdarm.
  • Adstringierend (zusammenziehend): Die Gerbstoffe sorgen dafür, dass sich Schleimhäute zusammenziehen. Dadurch heilen kleine Verletzungen im Mund, Rachen oder Darm schneller ab. Es entsteht eine Art Schutzfilm, der die Reparatur des Gewebes unterstützt.
  • Desinfizierend und antibakteriell: Myrrhe wirkt gegen viele Bakterien, Pilze und Viren. Studien zeigten, dass sogar resistente Bakterienstämme gehemmt werden können, was um Beispiel bei entzündeten Schleimhäuten im Mund- und Rachenraum wichtig ist.
  • Schmerzlindernd: Die schmerzlindernde Wirkung dürfte mehrere Ursachen haben: weniger Entzündung, weniger Wundsekret und lokale Betäubung die spezielle Harzbestandteile
  • Antioxidativ: Myrrhe schützt Körperzellen vor schädlichen freien Radikalen, was besonders bei chronischen Entzündungen wertvoll ist.

Weihrauch – Wie wirkt er im Körper?

Weihrauch enthält sogenannte Boswelliasäuren. Diese Inhaltsstoffe haben eigene, in Studien nachgewiesene Wirkungen:

  • Starke Entzündungshemmung: Boswelliasäuren blockieren ein Enzym, namens 5-Lipoxygenase. Dadurch werden Entzündungsbotenstoffe wie Leukotriene vermindert, die bei chronischen Darmerkrankungen, Arthrose und anderen Entzündungen eine große Rolle spielen.
  • Regulierung der Immunfunktion: Weihrauch wirkt nicht einfach „hemmend“ sondern kann das Immunsystem wieder ins Gleichgewicht bringen – ein Vorteil bei Autoimmun- oder chronisch-entzündlichen Erkrankungen.
  • Schutz der Darmbarriere: Neue Studien zeigen, dass Weihrauch die Schleimhaut im Darm schützt und die Barrierewirkung stärkt. Das könnte helfen, dass schädliche Stoffe oder Erreger nicht so leicht durch die Darmwand gelangen.
  • Schmerzlindernde Wirkung: Vor allem bei Gelenkbeschwerden wie Arthrose oder Rheuma kann Weihrauch helfen, Schmerzen und Schwellungen zu verringern
  • Antimikrobiell: Auch Weihrauch hemmt das Wachstum bestimmter Bakterien, was Haut und Schleimhäute schützt.

Zusammengefasst:

  • Myrrhe wirkt vor allem entzündungshemmend, adstringierend (schleimhautschützend), antibakteriell und schmerzlindernd.
  • Weihrauch hemmt gezielt entzündliche Prozesse ((besonders durch Boswelliasäuren), schützt die Darmbarriere, unterstützt, das Immunsystem und lindert Schmerzen.

Damit sind  beide Pflanzenharze heute nachweislich wirksam bei Verdauungsbeschwerden und entzündlichen Prozessen – ihre Effekte sind wissenschaftlich gut belegt.

Dosierung und Einnahme

Je nach Hersteller, Anteil des Extrakts und nach enthaltener Boswelliasäurenmenge werden häufig zwei bis vier Weihrauchextrakt-Kapseln täglich – teilweise aber auch höhere Dosen von 3 x 2 oder sogar 3 x 5 Kapseln täglich (bei Nahrungsergänzungsmitteln und Medikamenten) empfohlen. Die Verzehrsempfehlung steht in den allermeisten Fällen auf dem Präparat.

Da Boswelliasäuren fettlöslich sind, sollte die Einnahme mit einer Mahlzeit erfolgen, um die Bioverfügbarkeit zu erhöhen. Auch Nebenwirkungen, wie Magenbeschwerden, können durch die Einnahme mit dem Essen gelindert werden.

Gibt es Nebenwirkungen und Wechselwirkungen von Weihrauchextrakt?

Bei der Einnahme von Weihrauchextrakt – ob als Fertigarzneimittel oder Nahrungsergänzung – kann es selten zu Hautrötungen und Magenunverträglichkeiten kommen. Weihrauchextrakt hat bis zu den untersuchten Dosen von 1000 mg pro Kilogramm Körpergewicht keine toxischen Effekte. Meldungen über Schäden nach Langzeiteinnahme gibt es nicht.

Wechselwirkungen mit Medikamenten sind jedoch nicht ausgeschlossen. Insbesondere wenn du Blutverdünner einnimmst, solltest du auf Weihrauchextrakt verzichten, da er die Wirkung des Blutverdünners reduzieren könnte. Bei Myrrhentinktur können Rötungen auf der Haut entstehen.

 

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Quellen

https://www.researchgate.net/publication/245537052_Randomised_clinical_trial_A_herbal_preparation_of_myrrh_chamomile_and_coffee_charcoal_compared_with_mesalazine_in_maintaining_remission_in_ulcerative_colitis_-_A_double-blind_double-dummy_study

https://www.naturheilverfahren.de/produkte/myrrhe/

www.drhauschka.de/heilpflanzenlexikon/myrrhe/
Gupta I, Gupta V, Parihar A, Gupta S, Lüdtke R, Safayhi H, Ammon HP. Effects of Boswellia serrata gum resin in patients with bronchial asthma: results of a double-blind, placebo-controlled, 6-week clinical study. Eur J Med Res. 1998 Nov 17;3(11):511-4. PMID: 9810030.
CGC Cramer Gesundheits-Consulting GmbH, AKTUELLE PUBLIKATION DER BERLINER CHARITÉ BELEGT: Myrrhe stabilisiert Darmbarriere durch Regulation der Tight Junctions, 24.3.2017

 

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