Warum kleine Flöhe für deinen Darm gesund sind
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
- Was ist Flohsamen?
- Die Unterschiede bei Flohsamen.
- Für welche Beschwerden nimmt man Flohsamen?
- Wie nimmt man den Flohsamen ein?
- Wann sollte man keinen Flohsamen einnehmen?
- Nebenwirkungen.
- Welches Präparat kaufen?
Was ist Flohsamen?
Die Stammpflanze ist eine einjährige krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 2 bis 10 Zentimeter. Ihr Aussehen erinnert an Flöhe. Typisch ist ihr hoher Gehalt an Schleimstoffen in der Samenschale. Kommen sie mit Flüssigkeit in Kontakt, können sie mehr als das 40fache ihres eigenen Volumens an Wasser binden. Sie quellen im Verdauungstrakt auf und erhöhen das Stuhlvolumen. Das regt die Verdauung an. Die im Flohsamen enthaltenen Schleimstoffen machen den Stuhl weich und geschmeidig. Genau dieselben Schleimstoffe dienen zusätzlich als Schutzfilm für gereizte und entzündete Stellen im Magen-Darm-Trakt.
Durch die besondere Struktur dieser Schleimstoffe wird der Schleim im Magen durch die Magensäure kaum verändert. Die Ballaststoffe werden nicht im Dünndarm aufgespalten und deshalb auch nicht als Nährstoff vom Darm ins Blut aufgenommen.
Flohsamen – wertvolle Ballaststoffe für eine gesunde Darmflora
Der Großteil der Ballaststoffe verbleibt bis zur Ausscheidung im Darm und vergrößert hier das Darmvolumen. Ein Teil wird noch von den Bakterien des Dickdarms abgebaut und sorgt für ein besseres Dickdarm-Milieu mit verschiedenen positiven Wirkungen auf die Gesundheit. Als rein pflanzliches Lebensmittel liefern sie einen hohen Gehalt an bekömmlichen und hervorragend quellfähigen Schleimstoffen zur cholesterinbewussten und ballaststoffeichen Ernährung.
Unterschiede zwischen Flohsamen, Flohsamenschalen und Flohsamenpulver
Flohsamenschalen – Ohne Samenkern, hohe Quellfähigkeit, mehr Proteine, weniger Schleimstoffe, können die Darmschleimhaut reizen, sehr hohes Wasserbindungsvermögen.
Sie bilden eine Art Gel, welches das Stuhlgewicht und das Stuhlvolumen erhöhen und somit die Darmtätigkeit anregt. Gleichzeitig sorgen die Ballaststoffe dafür, dass der Stuhl weicher und gleitfähiger wird. Das in den Samenschalen enthaltene Öl kann diesen Prozess noch unterstützen.
Ganze Flohsamen – mit Samenkern, niedere Quellfähigkeit, kalorienarm, weniger Ballaststoffe, mehr Proteine.
Flohsamen enthalten einen Samenkern. Dieser wird bei Flohsamenschalen entfernt. Dieser Samenkern verursacht einen großen Unterschied in der Quellfähigkeit. Der sogenannte Quellindex, der die Quellfähigkeit ausdrückt, beträgt bei Flohsamen neun, bei Flohsamenschalen 40. Die Zahl entspricht dem Volumen, das ein Gramm des Produktes nach vier Stunden im menschlichen Organismus einnimmt.
Flohsamenpulver – aus Flohsamenschalen, kalorienarm, weniger Ballaststoffe, mehr Proteine.
Bei den sehr fein pulverisierten Schalen des Flohsamens, ist der Anteil der Schleimstoffe besonders hoch ist. Die ungemahlenen Schalen könnten hingegen die Darmschleimhaut reizen und geben auch nicht so viele Schleimstoffe ab wie in pulverisierter Form.
Für welche Beschwerden nimmt man Flohsamen?
Anders als Abführmittel wirken Flohsamenschalen. Sie sind auf natürliche Weise abführend, erhöhen das Stuhlvolumen und regen die Darmtätigkeit an.
Bei empfindlichem Darm ist das Flohsamenpulver zu bevorzugen.
Verstopfung: Durch das größere Stuhlvolumen erhöht sich der Fülldruck, wodurch die natürliche Ausscheidung angeregt wird. Wichtig ist, ausreichend zu trinken.
Durchfall: Da Flohsamen das 50-fache ihres Volumens an Flüssigkeit aufnehmen, verfestigt sich durch die Einnahme bei Durchfall der Stuhl.
Darmsanierung: Flohsamenschalen helfen Reste im Darm zu lösen und bereiten so ideal auf eine Darmsanierung vor.
Bei chronischen Darmentzündungen
Schon im Jahr 1999 untersuchten Wissenschaftler die Wirkung des Flohsamens – und zwar bei Patienten, die an chronisch entzündlicher Colitis ulcerosa litten, die schubweise verläuft und meist mit starken Medikamenten behandelt wird.
Die beteiligten Forscher stellten fest, dass zweimal täglich jeweils 10 Gramm Flohsamen (zwischen den Schüben, also während der Remission eingenommen) genauso gut wirkten, also genauso gut vor einem erneuten Schub schützen können wie das übliche schulmedizinische Medikament Mesalazin.
Auch bei einem Reizdarm kann der Flohsamen sehr gut helfen, wie man im Jahr 2004 feststellte. In der entsprechenden Studie ergab es sich, dass lösliche Ballaststoffe wie z. B. jene aus dem Flohsamen zu einer signifikanten Verbesserung der Symptome des Reizdarmsyndroms führten.
Eine australische Studie, die im November 2012 im Fachmagazin Obesity Reviews veröffentlicht wurde, konnte aufzeigen, dass das Wirkungsfeld der Flohsamenschalen weit mehr umfasst als die Hilfe bei Magen-Darm-Problemen.
Wie nimmt man Flohsamen ein?
Die Einnahme von Flohsamen und Wirkung sind sehr individuell. Am Anfang sollte man mit kleinen Mengen beginnen. Während einige bei kleinen Verdauungsbeschwerden bereits innerhalb weniger Stunden eine deutliche Verbesserung feststellen, braucht es bei anderen bis zu drei Tage, bis der Darm von den positiven Eigenschaften der Schalen profitiert.
Vom Flohsamenschalenpulver nimmt man täglich – am besten auf leeren Magen und ca. 30 Minuten vor dem Frühstück – einen halben bis einen ganzen Teelöffel, rührt diese Menge in 100 ml Wasser ein und trinkt diese Mischung sofort und in einem Zug, damit das Pulver nicht eindickt. Anschließend müssen mindestens weitere 200 ml Wasser nachgetrunken werden, um die erwünschte Wirkung zu erzielen und um Nebenwirkungen zu vermeiden.
Halte zu Medikamenten sicherheitshalber einen Zeitabstand von mindestens 1 bis 2 Stunden ein. Wenn du morgens auf nüchternen Magen Medikamente einnehmen musst, nimm das Flohsamenschalenpulver besser 30 bis 60 Minuten vor einer anderen beliebigen Mahlzeit (wenn die letzte Mahlzeit mindestens 2 Stunden zurückliegt).
Du kannst Flohsamen auch am Abend nehmen, wenn das Abendessen nicht zu schwer war.
Wann sollte man keine Flohsamen nehmen?
Wenn du schon einen Darmverschluss hattest, unter einer Verengung im Magen-Darm-Bereich leidest, dann solltest du keine Flohsamen-Präparate nehmen.
Bei Herz- und Nierenkrankheiten, bei denen nicht übermäßig viel getrunken werden vorher mit dem Therapeuten sprechen.
Nebenwirkungen
Bei empfindlichen Personen kann es zu allergischen Reaktionen wie Schnupfen, Bindehautentzündung oder Hauterscheinungen kommen. Zu möglichen unerwünschten Wirkungen gehören auch Blähungen und Völlegefühl.
Welches Präparat kaufen?
Flohsamen in jeder Form erhältst du im Drogeriemarkt, Bio-Laden oder Apotheke. Am besten aus biologisch kontrolliertem Anbau mit Demeter-Siegel. Bei BIO-Flohsamenschalen sind, im Unterschied zu herkömmlichen Flohsamenschalen, der Einsatz von chemischen und synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln verboten. Sie unterliegen auch den strengen Kontrollen durch die Bio-Aufsichtsbehörden vor Ort. Erzeugnisse aus biologischem Anbau bieten ein geringeres Allergiepotential, da ihnen vor dem Verkauf als Bio-Lebensmittel keine Geschmacksverstärker, künstliche Aromen oder Farb- und Konservierungsstoffe zugefügt werden dürfen.
Quellen: Jalanka, J.; Major, G. et al. (2019): The Effect of Psyllium Husk on Intestinal Microbiota in Constipated Patients and Healthy Controls, in: International Journal of Molecular Sciences, 20 (2).
https://www.vergleich.org/flohsamen/?utm_source=google&utm_medium=cpc&gid=Cj0KCQiA7NKBBhDBARIsAHbXCB7dTcMV115fBIzYZ6eYFNUULfdwG3djmAQt42E1_Q0ZT6enygi3dWoaAvsMEALw_wc
Sierra M et al, Therapeutic effects of psyllium in type 2 diabetic patients., European Journal of Nutrition, 2002 Sep;56(9):830-42.
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